Beim 38. Schiedsrichter-Vergleichskampf des Nordens konnte die erste Mannschaft des Hamburger TTV wie im Vorjahr erneut den zweiten Platz erringen und erfüllte damit die Erwartung, die man sich zum Ziel gesetzt hatte. Die zweite Mannschaft erreichte einen tollen achten Platz, weit weg vom gefürchteten aber auch begehrten letzten Platz, der am Abend beim Buffet mit der Roten Laterne geehrt wird. Das traditionsreiche Treffen von Schiedsrichtern der acht Nordverbände und des Westdeutschen TTV wurde in diesem Jahr vom Schiedsrichterausschuss des Hamburger TTV ausgerichtet. Vom 7.-9. Juni trafen sich 66 Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen, 13 Ehe-/Lebenspartner und -partnerinnen, sowie ein wenig Nachwuchs zwischen 0,5 und 16 Jahren, um sich am TT-Tisch zu duellieren, sich über persönliches und „berufliches“ auszutauschen und gemeinsam zu feiern. Ein jährliches Treffen unter Freunden, immer wieder neue Gesichter dabei, viele aber seit Jahren oder gar Jahrzehnten unverändert.
Der TTV Mecklenburg-Vorpommern und der TTV Niedersachsen konnten in diesem Jahr leider keine Mannschaft entsenden, vom TTV Sachsen-Anhalt kam nur der SR-Obmann. Die anderen sechs Verbände waren je mit einer bis zweieinhalb Mannschaften dabei. So war das Teilnehmerfeld erstmalig statt der seit 2005 üblichen 16 auf nur 12 Mannschaften reduziert. Ein kleiner Vorteil für den Zeitplan, aber nur ein kleiner. Wir hoffen alle, dass im kommenden Jahr (20.-22. Juni 2025 in Berlin) wieder 16 Mannschaften an den Start gehen können. Es fehlt fast überall an SR-Nachwuchs, manchmal an SR-Ausschuss-Beisitzern und oftmals leider auch an der wichtigen Bezuschussung der Teilnehmer durch ihre Verbände. (Bevor hier etwas falsch interpretiert wird: Beim Hamburger TTV ist eine Bezuschussung regelmäßig gegeben, in diesem Jahr sogar noch mit einem kurzfristigen Extra für den Bus-Shuttle, siehe unten.)
Die erste Mannschaft des HTTV war mit Abdulhadi Dukhan (HL/1. LL), Stefan Gatzemeier (2. LL), dem Turnierleitungsteam Alex Zappe und Roman Diewald (beide 1.BzL), sowie Joachim Uhl (1. BzL/1.KL) stark genug besetzt, um in der Vorrunde die jeweils zweiten Mannschaften des TTV Schleswig-Holstein und des FTT Bremen mühelos hinter sich zu lassen sowie gegen die ebenso starke „All-Stars“-Mannschaft, eine Gemeinschaft von Spielern aus dem BeTTV, dem TTVSH und dem WTTV, ein Unentschieden zu holen.
In der Endrunde um die Plätze 1-3 gab es zunächst keine Chance gegen die erste Mannschaft des Berliner TTV. Diese wurde angeführt von Roy Affeld, (Oberliga, Köpenicker SV-Ajax). Abdulhadi hat hier ein klasse Spiel geliefert und war mit seiner Leistung zufrieden, reihte sich aber in die Serie der 0:3-Niederlagen ein, die Roy zuvor all seinen Gegnern beigebracht hat. Lediglich im letzten Spiel gegen die erste Mannschaft des TTVSH ließ sich Roy auf fünf Sätze mit Gerrit Martini (Landesliga) ein, blieb aber siegreich. Auch die Positionen 2-4 der Mannschaft des Berliner TTV waren mit Stefan Labitzke (Verbandsliga), Leon Helms (Landesliga) und Martin Becker (Bezirksliga) zu stark besetzt, so dass das Spiel 6:0 an Berlin ging.
Richtig spannend lief es dann für unsere erste Mannschaft im Spiel gegen den TTVSH. Nach 1:1 in den Doppeln konnte Abdulhadi sich gegen Gerrit Martini in drei Sätzen behaupten, doch die an Position 2 spielende Regionalligistin Michelle Weber (TSV Schwarzenbek) ließ Alex Zappe am Tisch nebenan keine wirkliche Chance und machte mühelos alle drei Sätze zu – 2:2 Zwischenstand. Damit zeigte Michelle auch, dass sie fit ist, im noch ausstehenden Spiel gegen die Berliner einen Punkt zu holen. Somit gab es für unsere erste Mannschaft nur eine Chance, den zweiten Platz zu sichern: Stefan und Joachim mussten ihre Spiele gewinnen. Beide benötigten fünf Sätze, konnten aber das Ziel erreichen – 4:2 Endstand. Dass Michelle im letzten Spiel dann tatsächlich den einzigen Punkt gegen die Berliner holte, half nicht mehr. Dritter Platz für den TTVSH.
Die zweite Mannschaft des HTTV schlug mit Thorsten Lau, Joachim Gerull, Kai Rennen, Andreas Sittler, Hannsjörg Horneber und Sina Kauert auf. Entspannt immer alle sechs dabei, mal nur im Einzel, mal nur im Doppel. Einziges Ziel: Nicht die Rote Laterne zu holen. Die Auslosung bescherte uns als ersten Gegner in der Vorrunde die erste Mannschaft aus Berlin. Keine Frage: Der Hamburger VSRO, Thorsten, ließ es sich nicht nehmen, es gegen Roy zu versuchen, 2. Bezirksliga gegen die Oberliga-Noppe. Im ersten Satz ein Punkt, in den zweiten und dritten deutlichen Steigerungen, es reichte zu insgesamt 10 Punkten. Das Netz war aber auch zu hoch und das Licht hat auch geblendet. Zumindest ersteres hätte unser Oberschiedsrichter Malte Kamph ja abstellen können, man hätte es ihm nur sagen müssen. Joachim sah gegen Stefan Labitzke nicht besser aus, holte insgesamt 4 Punkte aus seinen drei Sätzen. Auch bei Hannsjörg und Sina war nichts drin, 0:6. Das zweite Spiel gegen ein starke Spielgemeinschaft aus dem Westdeutschen TTV und dem TTV Sachsen-Anhalt lief auch nicht viel besser, nur Hannsjörg bezwang den Obmann aus Sachsen-Anhalt. Es half nichts: Um sich aus der gefährlichen Endrunden-Gruppe, die um die Rote Laterne spielt, heraushalten zu können, musste jetzt ein Sieg im dritten Spiel her. Die Spielgemeinschaft der Berliner und Schleswig-Holsteiner, die sozusagen ihre dritten Mannschaften in einer SG vereint antreten ließen, hatten uns nichts entgegenzusetzen. Mühelos schlugen wir die späteren „Gewinner“ der Roten Laterne mit 6:0.
In der Endrunde überzeugten wir zunächst gegen Bremen 2 mit 4:2, mussten uns danach aber gegen die erste Mannschaft aus Bremen mit 5:1 geschlagen geben. Damit der zufriedenstellende 8 Platz.
Das Turnier ist jedoch nur die halbe Veranstaltung. Der ausrichtende Verband empfängt seine Gäste üblicherweise am Freitagabend im Hotel. Wir hatten uns als Partyzone dieses Mal nicht wie zuletzt im Jahr 2012 für St. Pauli entschieden, wo uns im Hotel auf der Reeperbahn mehrere Betten zusammengebrochen waren, nein, es sollte schicker werden. Die Wahl fiel auf St. Georg, idealerweise direkt an der Alster. Tatsächlich konnten wir einen vernünftigen Deal mit dem Hotel Bellevue eingehen, damit die Übernachtungen für die Gäste erschwinglich bleiben.
Ab 17 Uhr empfingen Malte und ich die Gäste mit Getränken aus Hamburg, die selbst herbeigeschleppt werden mussten, da es z.Zt. keine Hotelbar gibt. Der Inhalt unserer Welcome-Beutel, die wir jedem Gast übergeben haben, kam gut an: Neben Programmheft, Kugelschreiber und Kulturstadtplan ein großer, magnetischer Flaschenöffner mit dem Logo des HTTV, als Erinnerung an die Veranstaltung. Dazu noch ein paar Papp-Bierdeckel, ebenso mit dem Logo. Bis auf ein paar wenige Ausreißer waren alle Gäste bis 19:30 Uhr eingetroffen, so dass Malte und ich zu den Schleswig-Holsteinern stoßen konnten, die schon im Laufe der Woche einen Tisch bei Frau Möller in der Langen Reihe bestellt hatten. Nach dem üppigen Essen ging es nochmal quer rüber zur nächsten Bar, wo sich inzwischen einige Kollegen aus den anderen Verbänden niedergelassen hatten. Das konnte nur lang werden, das Wetter ließ uns sogar draußen sitzen. Irgendwo zwischen 2 und halb 4 Uhr waren wir dann wohl im Hotel-Bett, nachdem wir dort unten im Empfangsraum noch ein paar Reste der Getränke entfernt hatten.
Am Samstagmorgen wartete der Bus-Shuttle um 08:30 Uhr auf uns. Diesen hatten wir vom Hamburger Omnibus Verein (hov-bus.de) organisiert, damit alle im Hotel nächtigenden Spieler gemeinsam zur Halle nach Niendorf fahren können, anstatt in 20 Autos zu springen und sich auf dem Weg von der Alster zu verirren. Nach dem Turnier hat uns der Bus wieder im Sachsenweg abgeholt und zum Hotel gebracht. Dieses bisher nie dagewesene Highlight wurde von den Gästen sehr geschätzt. Nochmals vielen Dank an den HOV für den Supersonderpreis und diese Unterstützung von Ehrenamt zu Ehrenamt. Jeder Leser dieses Berichts möge gern die Webseite besuchen und mal einen Ausflug mit dem Verein machen.
Ein Dank an dieser Stelle auch an den Vizepräsidenten des HTTV, Wolfgang Sohns, für die herzliche Begrüßung der Teilnehmer am Samstagmorgen in der Halle.
Am Samstagabend ab 19 Uhr dann die Party, fußläufig vom Hotel im CVJM-Haus, auch direkt an der Alster. Außergewöhnliche Altbau-Location, netter Sekt-Empfang, tolles Buffet (dafür Dank ans Billstedt-Horner) und viel Unterhaltung an kleinen, gemischten Tischen. Hier stimmte auch alles, nur getanzt wurde kaum mehr. Alle waren zu kaputt. Dennoch, nach dem Leeren des Buffets, dass wir aufgrund der leichten Turnier-Verzögerungen erst um 20 Uhr stürmen konnten und der anschließenden Siegerehrung haben die letzten noch bis 2 Uhr durchgehalten. Wasser, Fritz, Bier und Wein floss in Massen. Wir hatten kurzfristig eine Getränkepauschale für alle gebucht, weil sie günstig und praktisch ist. Danke, dass ihr alle mitgemacht habt; der Sammel-Pott wurde gerade so gefüllt, dass unsere Gesamtabrechnung am Ende passt.
Am Sonntagmorgen konnten wir etwas mehr ausschlafen, das Alsterschiff wartete ab 10:45 Uhr auf uns, um Punkt 11 Uhr wurde am Anleger Atlantic abgelegt. Fast alle Teilnehmer waren bei der Kanalfahrt mit einem spaßigen Kapitän dabei. Die zwei Stunden Fahrt waren sehr kurzweilig. Damit war die Veranstaltung dann auch offiziell beendet. Rückmarsch zum Hotel, wo wir noch länger parken durften, oder noch ein Ausflug in die City, jeder wie ihm beliebte.
Ergebnisse SR-Vergleichskampf 2024
Bericht beim TTVSH: https://ttvsh.tischtennislive.de/?L1=Public&L2=News&ID=31317
Bericht beim TTVB: https://ttvb.de/ttvb-schiedsrichterteam-belegt-den-5-platz-beim-nttv-vergleich/
Berichte beim BeTTV: https://www.tt-schiri.de/vsr-treffen/
Thorsten Lau
VSRO des HTTV