Interview mit Matthias Gehrmann – Volunteer bei Tischtennis-Großveranstaltungen
Ich bin auf Matthias Gehrmann, einem unglaublich engagierten Menschen, aufmerksam gemacht worden. Beim WTT Champions in Frankfurt haben wir, Katrin Görgen und ich, ihn beim Breitensportstand des DTTBs besucht. Im Interview hat er mir einige Fragen beantwortet und seine Tätigkeiten vorgestellt.
Antje: Hallo Matthias, stell Dich bitte kurz vor.
Matthias: Mein Name ist Matthias Gehrmann. Ich bin Mitglied im Hamburg-Harvestehuder Turnverein von 1872 e. V. (HHT) sowie im Winterhude-Eppendorfer Turnverein von 1880 e. V. (WET) und spiele seit den 1970er-Jahren aktiv Tischtennis, heute in der 2. bis 4. Kreisliga. Neben meiner langjährigen Vereinsarbeit – unter anderem als Jugendgruppenleiter, Trainer und in verschiedenen Ehrenämtern – engagiere ich mich seit 2008 als Volunteer bei nationalen und internationalen Tischtennis-Großveranstaltungen.
Antje: Bei welchen Veranstaltungen warst Du bisher als Volunteer im Einsatz?
Matthias: Mein erster Einsatz als Volunteer war 2008 bei den Nationalen Deutschen Meisterschaften in Hamburg. Seitdem war ich bei zahlreichen großen Turnieren im Einsatz – von den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Berlin, Bremen oder Magdeburg über die Weltmeisterschaften 2012 in Dortmund und 2017 in Düsseldorf bis hin zu Europameisterschaften, nationalen Titelkämpfen, den WTTC in Frankfurt sowie „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin und viele weitere. Ein sehr gelungenes Event war die Europameisterschaft 2022 in München, bei der 50 Jahre nach der Olympiade 1972 mehrere Sportarten gemeinsam ein Event ausgerichtet haben, um zu zeigen, dass es in Deutschland möglich ist, wieder Olympische Spiele zu veranstalten.
Antje: Welche Aufgaben übernimmt man bei solchen Events?
Matthias: Die Tätigkeiten sind sehr vielfältig:
- Medien & Kommunikation (z. B. Betreuung von Journalisten)
- Breitensport (z. B. Tischtennis-Abzeichen für Kinder)
- Organisation beim Einlauf der Spieler in die Halle
- Info-Theke, Fahrdienst, Sicherheit, Liveticker, Catering, Tageskasse
Bei jeder Veranstaltung werden unterschiedliche Aufgaben besetzt, und jeder Volunteer kann im Vorfeld Wunschbereiche angeben.
Antje: Wie viel Zeit muss man pro Veranstaltung einplanen?
Matthias: Das hängt stark von der Veranstaltung ab. Pro Tag gibt es meist Schichten von ca. 6 Stunden. Manche Bereiche arbeiten im Wechsel: zwei Stunden Dienst, zwei Stunden Pause.
Je nach Event sollte man zwischen 2 und 10 Tagen einplanen.
Antje: Was war für Dich die tollste Veranstaltung?
Matthias: Die Weltmeisterschaften waren absolute Höhepunkte. Aber auch die kleineren Meisterschaften haben ihren Reiz – besonders wegen der Nähe zu den Spielerinnen und Spielern.
Antje: Was macht den besonderen Reiz der Volunteer-Tätigkeit aus?
Matthias: Zum einen die Nähe zum Sport und zu den Stars. Besonders beeindruckend ist die Mixed Zone, wenn Spieler direkt nach dem Match über ihre Eindrücke sprechen.
Auch die Freude der Kinder im Breitensportbereich oder die Atmosphäre beim Einlauf der Profis machen jede Veranstaltung besonders.
Antje: Bekommt man als Volunteer etwas dafür?
Matthias: Das ist von Veranstaltung zu Veranstaltung sehr unterschiedlich. Meistens erhält man eine „Dienstkleidung“, also z.B. einen Trainingsanzug, drei T-Shirts und man für eine ausreichende Verpflegung ist gesorgt. Außerdem erhalt man Freikarten für Freunde oder Familienmitglieder. Bei größeren Events, wie z.B. bei den Weltmeisterschaften, gibt es auch Tagesgeldpauschalen.
Antje: Werden weitere Volunteers gesucht?
Matthias: Ja – zu jeder Veranstaltung werden Volunteers gesucht. Man bewirbt sich über ein Formular und kann Wunschbereiche angeben. Aber die endgültige Einteilung hängt davon ab, wo noch Helfer benötigt werden.
Antje: Wie viele Veranstaltungen machst Du im Jahr?
Matthias: Ich wähle meist zwei bis drei Einsätze pro Jahr aus – z. B. TT-Finals, WTTC oder JtfO.
Wenn es zeitlich passt, helfe ich auch bei Tennis, Leichtathletik oder Mannschaftssportarten.
Ich kann nur „Dankeschön“ sagen, denn solche ehrenamtlichen Helfer sind total wichtig für unseren Sport und ohne sie wäre die Umsetzung von Großsportevents nicht möglich.
Bericht Antje Krüger


