Am vergangenen Wochenende wurde Ahrensburg zum Schauplatz eines besonderen Tischtennis-Highlights: die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMM) der Senioren lockten zahlreiche Spielerinnen und Spieler aus ganz Deutschland in die Halle – darunter viele ehemalige Akteure der oberen deutschen Ligen.
Auch Hamburg war mit einem starken Aufgebot vertreten: Insgesamt sechs Teams qualifizierten sich für das hochklassige Turnier. Der Oberalster VfW trat in den Altersklassen Senioren 40, 50 und 70 an. Der Niendorfer TSV stellte Teams bei den Seniorinnen 40 und 50, während der TTC Neuenfelde die Hamburger Farben bei den Seniorinnen 70 vertrat.
Die Ergebnisse
Die 70er-Damen des TTC Neuenfelde, Annegret Gerdau, Gabi Kochanski und Vera Meyer, setzten sich in einer Vierergruppe im Modus „Jeder gegen jeden“ eindrucksvoll durch. Gleich zu Beginn sorgten die Hamburgerinnen mit klaren Siegen gegen den VfL 1919 Lauterbach und den TTC Bensburg für ein deutliches Ausrufezeichen und legten den Grundstein für den späteren Titelgewinn. Im entscheidenden letzten Spiel gegen den SV Dresden-Mitte 1950 entwickelte sich ein hochdramatisches Duell. Fast jede Partie wurde erst im Entscheidungssatz entschieden, Spannung pur bis zum letzten Ballwechsel. Doch am Ende behielten Gerdau, Kochanski und Meyer die Nerven und sicherten sich mit einem 3:1-Erfolg den verdienten Meistertitel.

Das Herren-Team 70+ des Oberalster VfW , mit den Spielern Bernd Bültemeier, Rainer Knappek und Heinz-Peter Louis startete mit einem überzeugenden Gruppensieg ins Turnier. Alle Begegnungen in der Vorrunde wurden deutlich gewonnen, sodass der Einzug ins Halbfinale nie in Gefahr war. Dort trafen die Hamburger auf den TB Beinstein (TTBW) und setzten sich souverän mit 4:1 durch – der Finaleinzug war perfekt. Im Endspiel wartete mit dem TTV 1948 Hohndorf (Sachsen) ein ebenbürtiger Gegner. In einem spannenden Finale stand es lange auf Messers Schneide. Leider gingen zwei enge Fünfsatz-Matches an die Sachsen, sodass die Begegnung am Ende mit 2:4 verloren ging. Trotz der Finalniederlage bleibt der zweite Platz ein herausragender Erfolg für die Oberalster-Senioren.
Die Senioren 50 des Oberalster VfW wollten in Ahrensburg die bittere Enttäuschung im Vorjahr wiedergutmachen. Das Team, bestehend aus Mulid Kushov, Alexander Oltmann, Thomas Ott, Sven Ptach und Nico Schild, war in einer starken Gruppe an Position 3 gesetzt. Im entscheidenden letzten Gruppenspiel um den Einzug ins Halbfinale standen die Hamburger bereits mit dem Rücken zur Wand. Sie hatten die Aufgabe, drei Siege zu erspielen, um den Einzug ins Halbfinale perfekt zu machen. Nach einem Zwischenstand von 1:3 kämpften sie sich mit einem beeindruckendem Kampfgeist, Nervenstärke und absolutem Teamwillen noch zu einem verdienten 4:3-Sieg. Im Halbfinale gegen die TTF Besseringen (Saarland) setzte sich das Team überraschend mit 4:2 durch und belohnte sich damit mit dem Einzug ins Finale – ein toller Erfolg. Im Finale wartete mit TTF Neuhausen/F. (Baden-Württemberg) jedoch ein besonders harter Gegner, der an diesem Tag nicht zu bezwingen war. Trotz großem Einsatz mussten sich die Hamburger hier geschlagen geben.
Auch das 40er-Herren-Team des Oberalster VfW mit Mathias Ebell, Florian Ihde, Kai Enno Kleffel und Gerrit Weber wollte nach der Silbermedaille im Vorjahr erneut ein Wörtchen um den Titel mitreden. Bereits in der Gruppenphase präsentierte sich das Team in Topform. Mit drei klaren 4:1-Siegen sicherte sich Oberalster souverän den Gruppensieg und zog mit Rückenwind ins Halbfinale ein. Dort trafen sie auf den TTC Börde Magdeburg (Sachsen-Anhalt), doch die Hamburger ließen nichts anbrennen und setzten mit einem überdeutlichen 4:0 ein weiteres Ausrufezeichen. Im Finale kam es zur Neuauflage des Vorjahresduells mit dem Titelverteidiger SC Staig – diesmal jedoch mit einer besonderen Herausforderung: Der SC Staig trat in diesem Jahr mit dem früheren Nationalspieler Torben Wosik an. Die Partie entwickelte sich zu einem echten Spitzenspiel auf Augenhöhe, bei dem besonders Kai Enno Kleffel mit einer 2:1-Führung gegen Wosik für Spannung sorgte. Am Ende jedoch fehlte das Quäntchen Glück: Zwei Spiele gingen knapp im fünften Satz verloren, und so mussten sich die Oberalster-Herren in einem engen Match mit 0:4 geschlagen geben – ein Ergebnis, das dem Spielverlauf nicht ganz gerecht wird. Doch auch wenn es erneut „nur“ zu Silber reichte, war die Leistung des Teams absolut herausragend.

Nach dem Vizetitel im Vorjahr traten die Damen 50 des Niendorfer TSV hochmotiviert zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft an – mit dem klaren Ziel, diesmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Mit den Spielerinnen Gitta Decker, Katja Decker, Sabine Neldner und Sandra Opitz präsentierte sich das Team von Beginn an in Topform. Drei souveräne Siege in der Gruppenphase sicherten den Hamburgerinnen den Gruppensieg und den Einzug ins Halbfinale. Dort kam es zur Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Eintracht Berlin. Dieses Mal jedoch behielt der Niendorfer TSV mit 3:1 die Oberhand und zog verdient ins Endspiel ein – eine gelungene Revanche. Im Finale wartete das Team von Viktoria Wombach aus Bayern, die mit einer sehr starken Aufstellung antraten. Die Hamburgerinnen kämpften tapfer, doch die überragende Nummer 1 der Gegnerinnen war nicht zu schlagen. Am Ende stand ein 3:1 für Wombach, doch die Enttäuschung wich schnell dem Stolz über die gewonnene Silbermedaille.
Die 40er Damen des Niendorfer TSV sind in der Besetzung Min Jian Ding, Nicola Kölln, Jutta Schwarz und Beate Zeyn zur Titelverteidigung angetreten – und wurden dieser Favoritenrolle in jeder Hinsicht gerecht. Schon in der Gruppenphase lief alles nach Plan: Drei klare Siege sicherten nicht nur den Gruppensieg, sondern auch jede Menge Selbstvertrauen für die Finalrunde. Im Halbfinale traf das Team auf TTC GW Fritzdorf (Westdeutschland). Auch hier zeigten die Hamburgerinnen ihre Klasse: Mit einem überzeugenden 3:1-Erfolg zogen sie ins Endspiel ein. Dort wartete mit dem TTV Angelburg (Hessen) ein Gegner, der mit zwei spielstarken Akteurinnen antrat. Aber auch diese Herausforderung meisterte das Hamburger Team mit Bravour. Mit einer perfekten Vorstellung ließen sie Angelburg keine Chance und gewannen das Finale deutlich mit 3:0 – dabei gaben sie gerade einmal zwei Sätze ab. Eine beeindruckende Vorstellung, mit der sich die Damen des Niendorfer TSV erneut zur Deutschen Mannschaftsmeisterinnen in der Altersklasse Seniorinnen 40 krönten.

Das Erlebnis Drumherum
Sabine Weichel, selbst Betreuerin des Niendorfer TSV, zeigte sich begeistert vom Teamgeist innerhalb der Hamburger Delegation: „Seit den Weltmeisterschaften in Rom ist die Stimmung bei uns wirklich außergewöhnlich gut – so viel Zusammenhalt und Teamspirit wie dieses Jahr habe ich selten erlebt.“ Sie lobte auch die sportliche Leistung der Teams: Viele Hamburger Akteure hätten in Ahrensburg ihr bestes Tischtennis der Saison gezeigt und seien über sich hinausgewachsen. Das hohe Spielniveau des Turniers habe alle zusätzlich motiviert.
Fun-Fakt: Es standen sich direkt in Runde 1 mit Wolfgang Dörner (Vorstandsvorsitzender DTTB) und Jochen Lang (Geschäftsführer mytischtenis.de) zwei bedeutende Persönlichkeiten des deutschen Tischtennis-Sports im Doppel gegenüber.
Doch nicht nur am Tisch war das Wochenende ein voller Erfolg. Die DMM ist traditionell für ihre entspannte und freundschaftliche Atmosphäre bekannt. Man trifft alte Weggefährten, lacht gemeinsam, und selbst herumliegende Taschen oder hitzige Ballwechsel führen nicht zu schlechter Stimmung – im Gegenteil: Man umarmt sich nach dem Spiel und freut sich über das gemeinsame Erlebnis.
Ein großer Dank gilt der ausrichtenden TTG 207 Ahrensburg/Großhansdorf, die erneut mit großem Engagement ein hervorragend organisiertes Turnier auf die Beine gestellt hat. Wie gewohnt hat Torben Günther mit seinem Team für einen reibungslosen Turnier-Ablauf gesorgt. Und am Samstagabend gab es auf der Players-Party Spanferkel und auch die Halbfinalisten tobten sich noch bis kurz vor Mitternacht auf der Tanzfläche aus.
Der Hamburger Tisch-Tennis-Verband gratuliert zu den hervorragenden Leistungen unserer sechs Teams, die sich alle bis ins Finale vorspielen konnten. Aber hervorheben möchten wir die souveränen Meisterschaftstitel der Seniorinnen 40 des Niendorfer TSV und der Seniorinnen 70 des TTC Neuenfelde. Herzlichen Glückwunsch!
Aber wir bedanken uns auch für die Ausrichtung dieser gelungenen Veranstaltung bei der TTG 207 Ahrensburg/Großhansdorf, die wieder einmal ein großes geleitet haben.
Bericht Antje Krüger
Link zum Video der TTG 207 auf Instagram (auch ohne Account sichtbar)